Es war bereits vor den Wahlen klar, dass die AfD einen selbstfeiernden Wahlerfolg verbuchen kann. Sie haben gewonnen. Aber was heißt das für Brandenburg?
Noch nie habe ich mich so über den Sieg (trotz Verluste) der SPD gefreut wie heute. Und ja, eine hauchdünne Mehrheit mit RRG scheint möglich, aber auch realistisch?
Ich weiß es (noch) nicht.
Aber ich weiß, wenn es uns nicht gelingt, in unseren Dörfern wieder Flagge zu zeigen, werden die, die Eigenheim und Grundstück besitzen, die erwarten, dass ihr Eigentum sicher ist und eigentlich nur LEBEN wollen, Alternative (welch kluge Idee der Namensgeber dieser Partei) wählen.
Es klingt gut. Auch DIE LINKE warb mal mit dem Slogan „Alternativen sind machbar“.
Angst macht mir, dass ich vermute, dass AfD-Wähler sich die versprochenen Alternativen nicht angesehen haben und noch mehr, dass sie sich diese angesehen haben und trotzdem AfD wählten.
Angst macht mir, dass Egoismus und Individualismus um sich greifen und der Blick auf den Nachbarn nur noch von NEID geprägt ist.
Angst macht mir, wenn Menschen meinen (wie ich es heute hören musste), „Es gibt doch keine Nazis in Deutschland, wer erzählt so einen Scheiß.“
Es macht mir Angst, wenn der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft verpönt wird und Sprache immer mehr verroht und bisher nicht sagbares akzeptiert wird.
Angst macht mir die im Alltag erlebende Respektlosigkeit vor- und füreinander.
Angst habe ich davor, dass die Mehrheit in unserer Gesellschaft meinen könnte, dass der starke Mann, dass Einschüchterung und Gewalt das bessere Mittel sind Gesellschaft zu leben, als Demokratie, ja die unendlich schwerer zu machen ist.
Und NEIN, Angst lähmt mich nicht, sondern fordert meinen Kampfgeist – schon immer.
Und ganz unabhängig davon bin ich traurig, dass an einem Tag als Deutschland den Zweiten Weltkrieg begann und einen ganzen Kontinent beherrschen wollte, die Verherrlicher dieser Ideologie wieder erstarken und die DEMOKRATIE erneut benutzen um sie abzuschaffen.
Was haben wir gelernt?
Margitta Mächtig