Wir hatten zum Sommergespräch geladen und haben eine interessante Diskussion geführt, wie Politik und Gesundheit mit dem Thema „Leben in und mit der Pandemie“ umgehen.
Sebastian Walter machte deutlich, wie schwierig es war und ist, ein nachvollziehbares politisches Konzept der Landesregierung zu erkennen. Er forderte erneut, künftig den Landtag in Entscheidungen über Eingriffe in Grundrechte einzubeziehen.
Diplommediziner Torsten Ruhnke machte klar, dass Angst ein schlechter Berater für das Leben mit dem Virus ist. Wir leben und überleben schon lange mit Viren, und auch SARS-CoV-2 wird voraussichtlich noch lange oder auch dauerhaft – wie das Influenza-Virus – zu unserem Alltag gehören. Er verwies darauf, dass gründliches Händewaschen nach Kontakten die wichtigste Vorsichtsmaßnahme für sich und andere ist. Auch das Maskentragen kann andere schützen – aber nur, wenn diese nach Benutzung gewaschen oder gewechselt werden. Er kritisierte, dass darauf verzichtet wurde, mit Ausbruch der Pandemie einen Experten-Runden-Tisch unter Beteiligung verschiedener Fachdisziplinen auf Bundesebene einzuführen, um alle notwendigen Aspekte der Pandemieentwicklung und des Umgangs damit zu beraten.
Sebastian Walter stellte fest, dass das Leben mit der Pandemie besonders deutlich macht, welche gesellschaftlichen Bereiche nicht dem Markt überlassen werden dürfen, sondern Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge werden müssen. In diesem Punkt waren sich die beiden Gäste einig. Diese lebenswichtige Erkenntnis – so Sebastian Walter – findet sich allerdings im Milliarden-Rettungspaket des Bundes nicht wieder.
Es war ein kurzweiliger informativer Abend. Danke an Alle.